Die Textilindustrie in den Ländern des Globalen Südens ist immer wieder in den Schlagzeilen. Fast immer geht es dabei um Ausbeutung, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und unvorstellbare Tragödien. Die Bilder von Großbränden und Einstürzen von Fabriken mit zahlreichen Toten schockierten die Welt. Muss immer erst ein
furchtbares Unglück geschehen, bevor Menschen hier bei uns einmal genauer hinsehen und nicht mehr bereit sind, die miserablen Zustände in Sweat Shops und Fabriken hinzunehmen?
Fair Fashion muss die Zukunft sein
Viele wissen um die Umstände, unter denen Fast Fashion produziert wird. Und sie wollen es nicht hinnehmen. Immer mehr Menschen treffen bewusste Kaufentscheidungen für fair produzierte, nachhaltige Kleidung. In den letzten Jahren sind die Umsätze von fair gehandelter Kleidung stetig gestiegen und es gibt immer mehr Anbieter von Slow Fashion mit transparenter Lieferkette. Im Fairen Handel sehen wir, wie die Näher*innen und Textilproduzent*innen bei unseren Handelspartnern von sicheren Arbeitsplätzen, Möglichkeiten der Kinderbetreuung, fairer Bezahlung und Weiterbildungsmöglichkeiten profitieren. Dem widmet sich die Faire Woche 2022. Fairhandels-Organisationen und Weltläden zeigen bei zahlreichen Aktionen, wie menschenwürdige Arbeit in der Textilbranche funktionieren kann und sollte, damit nicht die Ärmsten den Preis dafür zahlen müssen.

Faire Textilien – mehr als Mode
Viele Bei dem Thema „Faire Textilien” denken die meisten als erstes an Mode. T-Shirts mit dem Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Baumwolle gibt es mittlerweile bei vielen großen Modeketten und sogar in Discountern zu kaufen. In Weltläden dagegen findet man viel häufiger Accessoires und Wohntextilien wie Tischdecken, Geschirrtücher, Kissenbezüge, aber auch Kuscheltiere und Spielzeug aus Stoff. Die Handwerksprodukte von Fairhandelsorganisationen wie El Puente werden unter fairen Bedingungen hergestellt. Hier steht die Wertschöpfung im Fokus. Und den ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie wird etwas entgegengesetzt. Organisationen wie Creative Handicrafts in Indien, WEAVE in Thailand, Sekem in Ägypten und Selyn in Sri Lanka zeigen, wie Textilien unseres täglichen Lebens in fairer Handarbeit gefertigt werden können.
Was sie alle gemeinsam haben: Ihr Fokus liegt auf der Förderung von Frauen. Denn die Mehrheit der Arbeiter*innen in konventionellen Textilfabriken sind Frauen, die unter miserablen Arbeits- und Hygienebedingungen, schlechter Bezahlung und sexueller Belästigung leiden. Unsere Handelspartner zeigen, wie es besser geht und wie Frauen ihre Zukunft selbst mitgestalten können.
Fair steht Dir
Zur Fairen Woche haben wir ein besonderes Sortiment für Euch ausgesucht: Handgewebte Slow Fashion-Schals aus Thailand, Fair-Fashion Baby-Kleidung aus Bio-Baumwolle bis hin zu nachhaltigen Kissen und Geschirrtüchern. Entdeckt die Vielfalt der fairen Textilien.