Welche Folgen hat die Corona-Pandemie für Kinder? Bücher unter den Arm geklemmt, den Rucksack über die Schulter geschwungen oder einfach losgestapft – zahlreiche Kinder weltweit haben das Glück eine Schule zu besuchen. Sie lernen für ihre Zukunft. Um diese bestmöglich und nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Doch die letzten Jahre geprägt durch die Corona-Pandemie haben sich negativ ausgewirkt: Laut UN-Kinderhilfswerk UNICEF ist die Armut unter Kindern seit 2019 um 10 % angestiegen. Und auch bei der Zahl der arbeitenden Kinder hat sich der vorher positive Trend umgekehrt. Etwa ein Drittel der Kinder von 5 bis 14 Jahren in Kinderarbeit besuchen keine Schule.
Ausbeuterische Kinderarbeit verhindern
Ausbeuterische Kinderarbeit ist im Fairen Handel verboten und für uns nicht akzeptabel. Das betrifft alle Formen der Arbeit, die Kinder körperlich oder seelisch ausbeuten und damit ihre gesunde Entwicklung gefährden oder einen regelmäßigen Schulbesuch verhindern.
Corona-Auswirkungen für Kinder: Wie stärkt der Faire Handel Familien
Klar ist: Durch die Corona-Pandemie hat sich der Druck auf Familien stark erhöht. Viele Eltern haben ihre Jobs verloren oder konnten ihnen nicht nachgehen. Schulen, die auch ein Ort für eine warme, nahrhafte Mahlzeit sind, waren geschlossen und die Lebenshaltungskosten sind gestiegen.
Auch im Fairen Handel sind die Familien nach wie vor von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Wir geben unseren Partnern seit Frühjahr 2020 die Möglichkeit, Corona-Hilfen beim El Puente Entwicklungsfonds zu beantragen. Damit konnten zahlreiche Familien unterstützt werden. Unser Ziel: Zugang zu Nahrungsmitteln, Schutzausrüstung oder Einkommen ein Stück weit zu sichern. Denn auf diese Weise lässt sich auch die wichtigste Ursache für ausbeuterische Kinderarbeit bekämpfen: Die wirtschaftliche Not der Familien.
Was die Corona-Pandemie für unsere Partner bedeutet hat, könnt ihr in unserem Artikel zu den Corona-Auswirkungen nachlesen. Aktuell wirkt sich die Situation bei uns stark auf die Preise aus.
Kumbeshwar Technical School (KTS): Gehälter für Lehrpersonal
Unserem Partner KTS in Nepal hat eine Spende aus dem Entwicklungsfonds geholfen, 116 Schüler*innen im Alter von 4 bis 12 Jahren kostenlosen Unterricht zu geben. Sie konnten mit der Unterstützung die Gehälter von 15 Lehrer*innen bezahlen.
Bawa Hope: Nahrungsmittel für Familien
Unser Handelspartner Bawa Hope hat vom El Puente Entwicklungsfonds eine Spende für Lebensmittel erhalten. Denn auch in Kenia sind die Lebenshaltungskosten stark gestiegen. Die Schulen sind derzeit geschlossen und damit fehlt eine von der Regierung finanzierte, warme Mahlzeit für Kinder.
Auch abseits der Krise: Fairer Handel entlastet
Mit unserer Arbeit ermöglichen wir den Handelspartnern Zugang zu Märkten des Fairen Handels. Die hier erzielten Verkäufe bieten die Chance für Partner, sich aus bestehenden Abhängigkeitsstrukturen zu lösen und Absatzmärkte zu diversifizieren. So sollen die Handelspartner vom Preisdruck entlastet werden. Ziel des Fairen Handels und Teil der Grundsätze der World Fair Trade Organization (WFTO) ist es, Preise zu zahlen, die existenzsichernde Löhne und Einkommen ermöglichen. Damit soll auch die Bildung von Kindern gesichert werden. Zusätzlich können im Fairen Handel gezahlte Aufschläge in Bildungsprojekte investiert werden. Kindern können so Schulmaterialien finanziert, Lehrkräfte bezahlt oder Schulgebäude eingerichtet werden.
Mehr als faire Bezahlung
Neben einer fairen Bezahlung stärken wir Familien, indem wir langfristige Handelsbeziehungen eingehen. Wir arbeiten mit unseren Partnern transparent und tauschen uns über Herausforderungen auf Augenhöhe aus.
Du willst etwas beitragen? Entscheide dich für fair gehandelte Produkte, um unsere und die Arbeit unserer Partner zu unterstützen. Als Zeichen gegen ausbeuterische Kinderarbeit und für eine faire Zukunft.
Unser Positionspapier zu Kinderarbeit mit weiteren Infos und Beispielen von Projekten unserer Partner findet ihr hier.