Der Faire Handel setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechte ein
Geschlechtergerechtigkeit bei unseren Handelspartnern
Creative Handicrafts
Ein tolles Beispiel für die Stärkung und das Potenzial der Frauen ist die indische Organisation Creative Handicrafts in Mumbai. Zum einen produzieren und verkaufen die Mitarbeiterinnen fair gehandelte Textilprodukte. Zum anderen leistet die Organisation umfassende Sozialarbeit in verschiedenen Teilen Mumbais. Auf diese Weise unterstützt die Organisation in den Slums lebende Frauen ohne Ausbildung, die dann dank ihrer Arbeit finanziell unabhängig leben können. Außerdem befinden sich Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder in den Produktionsstätten, sodass auch Frauen mit Kindern die Möglichkeit zu arbeiten offen steht. Die Arbeit der Mitarbeiterinnen gefällt den Kund*innen des europäischen Markts so gut, dass die Organisation seit ihrer Gründung stark gewachsen ist und so noch mehr Frauen unterstützen kann.
Eine starke Frau, die bestehende Strukturen durchbricht
Gudiya Yadav arbeitet als Schneiderin bei Creative Handicrafts. Nach dem Tod ihres Vaters begann sie immer mehr körperliche Gewalt von ihren Schwägern und ihrem Ehemann zu erleben. Als auch ihre Mutter bedroht wurde, entschied sie sich dazu, nach Mumbai zu ziehen und begann bei Handicrafts zu arbeiten. Dieser große Schritt macht sie zur ersten arbeitenden Frau in ihrer gesamten Großfamilie. Jetzt ist sie nicht nur eine wichtige Schneiderin für die Organisation, sondern auch ein starkes Vorbild für die jüngeren Generationen der Familie!
Prokritee
Die Fairhandelsorganisation Prokritee, mit Sitz in Dhaka arbeitet mit Kunsthandwerker*innen der ländlichen Gegenden Bangladeschs zusammen. Ganz im Sinne von Slow Fashion werden hier Verschnitte der örtlichen Textilindustrie verwendet. Die Organisation stärkt ganz bewusst Frauen nicht nur finanziell, sondern auch ihre Selbstbestimmung und ihr Selbstbewusstsein. Durch das Bezahlen auf Stücklohnbasis und mit dem gleichen Preis wird sichergestellt, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen haben und gerecht entlohnt werden. Auch können alle Produzent*innen sich durch Fort- und Weiterbildungen sowie Alphabetisierungskurse weiterbilden. Dies bietet vor allem Frauen, die nicht die Chance hatten, zur Schule gehen zu können, eine wertvolle Möglichkeit. Wie beispielsweise bei Sreemoti Mina Rey.
Zugang zu Bildung für die künftige Generation
Sreemoti Mina Rey ist eine der Arbeiterinnen bei Prokritee. Da ihre Eltern nur ein sehr geringes Einkommen hatten, bekam sie nicht die Möglichkeit, die Schule zu besuchen und konnte so auch nicht Lesen und Schreiben lernen. Durch ihre Arbeit bei Prokritee verdient sie heute ihr eigenes Geld und kann nicht nur sich selbst weiterbilden, sondern kann von ihrem Gehalt auch ihre zwei Töchter zur Schule gehen lassen.
Color Cacao
Das Unternehmen Color Cacao zeigt, wie einzigartig Frauen den Fairen Handel voranbringen und der Faire Handel gleichzeitig die Frauen unterstützt. Ana Margarita Villegas gründete 2008 dieses kleine Unternehmen aus Liebe zur Schokolade und mit dem Ziel, lokale Kleinbäuer*innen zu unterstützen. Für ihr Studium war sie in Frankreich und lernte die große Kunst der Chocolaterie kennen. Zurück in ihrer Heimat Kolumbien begann sie die erlernten Techniken mit dem hervorragenden Kakao des Landes zu verbinden. Hier fertigen 10 Mitarbeiterinnen feinste Pralinen in aufwendiger Handarbeit an. Bemerkenswert ist, dass die Rohstoffe nahezu komplett aus Kolumbien stammen und dass ein Großteil der Wertschöpfung im Land bleibt, wodurch wichtige Arbeitsplätze geschaffen werden. Dank des Fairen Handels profitieren die Mitarbeiterinnen von sicheren Arbeitsplätzen und werden überdurchschnittlich gut bezahlt.
Café Liberté – Freiheit durch Selbstbestimmtheit
Unser Kaffee des Monats März wird von starken und selbstbestimmten Frauen aus dem Kongo angebaut und vermarktet. In der Kooperative “Muungano” wird besonders darauf geachtet, Frauen zu Führungspositionen auszubilden.
Unsere aktualisierte Gender Policy bei El Puente
Um die Geschlechterpolitik von El Puente noch stärker als bisher im Selbstverständnis zu verankern, hat El Puente die Stellungnahme zur Geschlechtergerechtigkeit noch weiter ausgebaut. Ziel ist es, die Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeit der El Puente GmbH stetig zu fördern. Dabei stehen sowohl das eigene Unternehmen als auch die Handelsbeziehungen weltweit im Fokus.
Die klare Positionierung gegen strukturelle Ungleichheit äußert sich bei El Puente in vielen Bereichen. Zum Beispiel sind die Arbeitsstellen im Team von El Puente derzeit nahezu ausgeglichen von Frauen und Männern besetzt. Auch bei Neueinstellungen wird darauf geachtet, Frauen und Männern die gleichen Chancen zu geben. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, an der es aber auch hierzulande immer noch in Unternehmen hakt. Außerdem verwendet die El Puente GmbH in ihrer Kommunikation und in Publikationen geschlechtergerechte Sprache. Hinzu kommt, dass die familienfreundliche Atmosphäre es den Mitarbeitenden ermöglicht, Beruf und Familie gut zu vereinen.
Stärkung der Frauen auch bei den Handelspartnern
Nicht nur unternehmensintern ist die Geschlechtergerechtigkeit ein zentrales Thema, auch bei den Handelspartnern und in Handelsbeziehungen ist es ein wichtiger Grundsatz. El Puente zahlt gerechtere Preise, wodurch die Familien ihren Kindern eine bessere Ausbildung bieten können. Dies erhöht besonders für Mädchen und Frauen die Chance auf ein eigenes Einkommen und somit mehr Selbstbestimmung. Außerdem fördert der El Puente-Enwicklungsfonds Projekte von Handelspartnern, die Geschlechtergerechtigkeit voranbringen. Um den Schutz vor Diskriminierung in der Zusammenarbeit mit den Handelspartnern sicherzustellen, wird nach standardisierten Fragen die Arbeitsweise der Partner überprüft. Wenn Ihr noch mehr zur Geschlechtergerechtigkeit bei El Puente und den Handelspartnern erfahren wollt, findet Ihr hier unser Positionspapier zu Geschlechtergerechtigkeit im Fairen Handel.