Ein indisches Sprichwort besagt, dass die Kokospalme 999 Nutzungsmöglichkeiten hat und die 1.000ste nur noch nicht entdeckt sei. Zwar kommen wir nicht auf 1.000 verschiedene Kokosprodukte in unserem fairen Sortiment, aber die Anzahl ist doch beachtlich. Von Kosmetik, über Schmuck und Fußmatten, bis hin zu Kokosmilch und Kokosblütenzucker. Doch wie nachhaltig ist die Tropenfrucht eigentlich?
Der Baum des Lebens
Die Kokospalme ist eine faszinierende Pflanze. Sie ist perfekt an die schwierigen Bedingungen angepasst, unter denen sie wächst: Salzwasser, sandige Böden, heiße Temperaturen und Stürme. Die Kokospalme kann je nach Art bis zu 30 Meter hoch werden, ihr Stamm hingegen hat nur einen Durchmesser von 20 – 30 cm. Damit kann sie auch den heftigsten Tropenstürmen Standhalten. Auch die Blätter sind durch ihre faserige Struktur genau darauf ausgerichtet, dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Kokospalmen können bis zu 100 Jahre alt werden. Nach sechs Jahren tragen sie zum ersten Mal Blüten. Dann vergeht ein Jahr bis die Kokosnüsse gereift sind. Dabei gibt es keine bestimmte Saison, am Baum befinden sich immer Früchte in verschiedenen Reifestadien.
Die Kokosnuss
Ebenso wie der Baum ist auch die Kokosnuss selbst bestens auf ein Leben am Strand vorbereitet. Sie besteht aus verschiedenen Schichten. Ganz im Inneren befindet sich das Kokoswasser. Um dieses schließt sich das weiße Fruchtfleisch und darum die harte Schale, auch Endokarp genannt. Dies ist der Samen der Steinfrucht, den wir gemeinhin als Kokosnuss bezeichnen. Dabei handelt es sich hier strenggenommen, um den Kern der Südfrucht. Er ist noch umgeben von einer Faserschicht und einer ledrigen Außenhaut.
Die Kokosnuss ist bestens auf das vorbereitet, wozu die Natur sie vorgesehen hat: Eine neue Kokospalme entstehen zu lassen. Fällt die Kokosnuss von der hohen Palme ist sie bestens geschützt durch die feste, umliegende Faserschicht. Die grüne Außenhaut ist wasserdicht und die gesamte Frucht ist schwimmfähig. Denn oft landen Kokosnüsse natürlich im Meer. Hier können sie viele Monate treiben und bleiben über all die Zeit keimfähig. Bis sie irgendwann an einen Stand angespült werden und ein Keimling wächst.
Die Kokosnuss und ihre Möglichkeiten
Die Kokospalme stellt einen wahren Reichtum an Rohstoffen zur Verfügung. Angefangen bei der Kokosnuss. Das Kokoswasser im Inneren des Kerns ist eine isotonische Erfrischung. Aus dem Fruchtfleisch können Kokosmilch, Kokosraspeln, Kokosflocken und noch viele weitere Lebensmittel gewonnen werden. Die Schale des Kerns wird unter anderem zu Schmuck, Kohle und Schalen verarbeiten. Die robusten Fasern eigenen sich für Seile, Taue oder aber Fußmatten. Und auch der Baum an sich hält zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten bereit. Die Rohstoffe wachsen immer weiter nach, so dass die Kokospalme eine sehr nachhaltiger Rohstofflieferant zu sein scheint. Aber, stimmt das auch?
Wie nachhaltig ist die Kokospalme?
Vorab: Es gibt kaum umfassende Studien zum weltweiten Kokossektor. So dass eine abschließende Einschätzung aufgrund der dünnen Datenlage sehr schwierig zu tätigen ist. Natürlich sind die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten der Kokosrohstoffe ein wichtiger Pluspunkt, wenn man die Nachhaltigkeit betrachtet. Aber auch die langen Transportwege schlagen zu Buche. So wie dies natürlich bei allen weit transportierten Waren der Fall ist.

Kokosöl: Die nachhaltige Alternative zu Palmöl?
Viele problematische Themen wie Regenwaldabholzung zugunsten riesiger Monokulturen, Probleme durch Bewässerung oder den vermehrten Einsatz von Pestiziden werden kaum in Verbindung mit dem Anbau von Kokos gebracht. Daher wird Kokosöl oftmals als die nachhaltige Alternative zu Palmöl gehandelt. Zurecht? Eine Studie der FH Münster über den Kokosanbau in den Philippinen zeigt, dass ca. 60 % der Plantagen als Monokulturen betrieben werden. Nahezu alle Plantagen sind in der Hand von Kleinbäuer*innen. Laut der Welternährungsorganisation FAO werden weltweit auf rund 12,4 Millionen Hektar Kokosnüsse angebaut. Dabei ist diese Fläche in den letzten 20 Jahren nur kaum mehr geworden. Ganz im Gegensatz zu anderen Ölanbauflächen. Allen voran dem Palmöl. So liegt also der Gedanke nahe, dass auch bei einer deutlich steigenden Nachfrage zum Kokosöl, es vermehrt zu Großplantagen und vermutlich auch Abholzung des Regenwalds kommen würde. Ein großer Nachteil der Kokosnuss wäre dabei, dass sie wesentlich weniger ertragreich ist, als die Ölpalme. Außerdem weist Palmöl viele positive Produkt-Eigenschaften wie beispielsweise die Konsistenz, Haltbarkeit sowie Geschmackneutralität auf, die Kokosöl so oftmals nicht abbilden kann.
Die beste Wahl: Kokosöl aus Fairem Handel und Bio-Anbau
Auch wenn es schwierig ist, auf Grund der dünnen Datenlage eine abschließende Bewertung zu treffen, scheint die Lösung doch naheliegend: Egal um welche Ölsorte es sich handelt, die Quelle ist stets wichtig. Denn bei Palm- oder Kokosöl aus Fairem Handel und Bio-Anbau, werden kleinbäuerliche Strukturen gefördert und gleichzeitig Umwelt- und Klimaschutz in den Fokus gerückt. Dies erreichen die Kleinbäuer*innen unter anderem dadurch, dass keine schädlichen Pestizide eingesetzt werden und die Pflanzen in Mischkulturen wachsen und somit Boden und Pflanzen gesund hält. So kann auch die Südfrucht in Maßen und dann auch mit gutem Gewissen genossen werden.
Faires Bio-Kokosöl
Aus ökologischem Anbau von Biofoods aus Sri Lanka
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Kokosöl
mildes Fair-Trade-Kokosöl
aus biologischem Anbau