Weltgebetstag Vanuatu: Der Inselstaat im Wandel
Die paradiesischen Strände und der dichte Dschungel von Vanuatu sind wahre Traumorte im Südpazifik – wären da nicht die verheerenden Naturkatastrophen, die den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen wegziehen. „Worauf bauen wir?“ – Das fragen die Frauen aus Vanuatu anlässlich des Weltgebetstages 2021.
Was bleibt, was kann Halt geben, wenn uns die Lebensgrundlage weggenommen wird?




Was bleibt von „unserem Land für immer“?
Vanuatu – seine Bedeutung „unser Land für immer“ stammt aus dem Polynesischen. Doch wird es den tropischen Inselstaat für immer geben? Der Klimawandel hat zur Folge, dass die Natur in Vanuatu neben ihrer unfassbaren Schönheit und Vielfalt auch ihre zerstörerische Grausamkeit zeigt. Und dies immer häufiger. Die Menschen auf den Inseln Vanuatus leben in Abhängigkeit von der Natur, sie arbeiten in der Fischerei und der Landwirtschaft und sie spüren die Folgen des Klimawandels stärker als anderswo. Erdbeben, Zyklone und Tsunamis nehmen den Menschen ihr Zuhause, zerstören Ernten und belasten die ohnehin schon schwache Wirtschaft Vanuatus. Der steigende Meeresspiegel zwingt Menschen dazu, ihre Dörfer zu verlassen und sich einen neuen Platz zum Leben zu suchen.

Die Frauen in Vanuatu
In diesem Jahr stehen die Frauen aus Vanuatu im Fokus des Weltgebetstages. Für sie ist es eine Besonderheit, den Blick der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft auf sich gerichtet zu haben. Die Frauen sind vor Ort eher mit patriarchalen Strukturen konfrontiert, in ländlichen Gegenden haben sie oft wenig Mitspracherecht und der Global Gender Gap Report berichtet, dass Gewalt gegen Frauen in Vanuatu verhältnismäßig weit verbreitet ist. Dabei sind es die Frauen, die die Gesellschaft gestalten, die sich um die Kindererziehung, den Haushalt und die Gartenarbeit kümmern.


Klimawandel und Fairer Handel
Der Faire Handel setzt sich weltweit dafür ein, dem Klimawandel gemeinsam mit den Handelspartnern und Produzent*innen wirksam Maßnahmen entgegenzusetzen. In diesem Sinne solidarisieren wir uns nicht nur mit den Menschen in Vanuatu, sondern nehmen die ganze Region Südostasiens in den Blick für unser Aktionssortiment zum Weltgebetstag.
Der Klimawandel ist nirgends so sehr zu spüren wie in Vanuatu. Durch die Erderwärmung nehmen die Naturkatastrophen Jahr für Jahr zu und die Menschen haben dem nichts entgegenzusetzen. Überschwemmungen, Tropenstürme und Erdbeben nehmen den Menschen ihre Lebensgrundlage und ihre Heimat. Die schlimmsten Zerstörungen in den vergangenen Jahrzehten richtete 2015 der Zyklon “Pam” an: Viele Inseln wurden von jeglicher Stromversorgung oder Verbindung zum Festland abgeschnitten und die nationalen und internationalen Hilfsmaßnahmen erreichten die betroffenen Gebiete teils nur schwer und sehr spät.

Zuvor hatte der damalige Präsident Baldwin Lonsdale den nationalen Notstand ausgerufen und weltweit um Hilfe gebeten, da der Inselstaat die Masse an zerstörten Häusern, Straßen, Feldern und obdachlos gewordenen Menschen nicht ohne Unterstützung auffangen konnte. Allein in der Hauptstadt wurden 90 % aller Gebäude komplett zerstört und was der Wind verschont hatte, wurde von den bis zu acht Meter hohen Wellen weggespült. Zudem gab es dutzende Todesopfer.